Donnerstag, 29.08.24
Der LKW piept, als er den Rückwärtsgang einlegt, und sich in die Einfahrt des Dharma Mati manövriert. Endlich ist es soweit: der Transport aus Lerab Ling ist da, und damit auch alle Materialien, die noch gefehlt haben, um den Bau des Stupa zu beginnen.
In der nächsten Woche bleibt dann kein Stein auf dem anderen, der Garten des Dharma Mati wird zu einer bunten Mischung aus Baustelle, Lagerhalle, Tempel und Atelier. Früh morgens beginnt der Tag mit Sonne, Kaffee, Brötchen und jeder Menge Arbeit. Das Stupa-Bau-Team, der Kranführer, das Bauleitungsteam, das Dharma Mati Team und natürlich die vielen Freiwilligen aus der Sangha arbeiten Schritt für Schritt zusammen. Es wird vergoldet, manövriert, tonnenschwere Granit-Teile schweben durch die Luft, Wunschgebete werden gesprochen, Schmuck wird gesammelt und in den Stupa gegeben, es werden Blumenketten geknüpft und Opfergaben gekauft. In diesen Tagen gibt es wohl keine Person im Dharma Mati, der langweilig wird. Und über allem schwebt die stille, kraftvolle Präsenz von Tulku Rigdzin Pema Rinpoche und all den Meistern und Meisterinnen, die diesen Ort gesegnet haben und deren Reliquien nun im Stupa verewigt sind.
Sonntag, 08.09.24 – Der Tag der Einweihung
Der Stupa ist fertig und steht da in seiner vollen Pracht. Alle sind sich einig – es wirkt, als habe er schon immer dort gestanden. Es kann gar nicht anders sein, als dass dort, genau an diesem Ort, genau dieser Stupa steht.
Morgens gibt Tulku Rigdzin Pema Rinpoche noch Belehrungen zur Praxis des Guru Yoga. Wie passend, dass er uns alle an die Übertragungslinie erinnert! An all die Meister und Meister*innen, die seit dem Buddha das Dharma aneinander weitergegeben haben, in einer ununterbrochenen Linie. An diesem Tag ist ihre Präsenz noch lebendiger als sonst, für viele auch die von Sogyal Rinpoche, ohne den es wohl weder das Dharma Mati noch den neuen Stupa gäbe.
Nach der Belehrung werden noch die letzten Vorbereitungen für die Einweihung getroffen. Planen werden ausgerollt, die Opfergaben arrangiert, jede*r hat etwas zu tragen, zu bringen, zu tun.
Und dann ist es soweit. In der Nachmittagssonne des letzten Sommertages dieses Jahr kommt die Berliner Sangha mit ihren Freund*innen zusammen, um gemeinsam der Einweihung durch Tulku Rigdzin Pema Rinpoche beizuwohnen. Alle bewundern wir die Schönheit unseres neuen „Mitbewohners“ – denn so lebendig fühlt sich der Stupa an, fast wie ein Wesen, das sich dort in unserem Garten niedergelassen hat. Und genau das wird ja auch gesagt – einen zu Stupa zu bauen ist, wie einen Buddha dazu einzuladen, sich niederzulassen.
Zum Schluss widmen wir das Verdienst dieses großen Unterfangens und danken allen Beteiligten, natürlich allen voran Tulku Rigdzin Pema Rinpoche, der diesen gesamten Prozess, vom ersten Spatenstich bis zur letzten Segnung, so großzügig und voller Güte begleitet hat. Und natürlich danken wir auch allen, die dieses Projekt von Anfang bis Ende möglich gemacht haben, sei es durch aktive Mithilfe, durch ihre großzügigen Spenden, oder einfach durch ihre guten Wünsche.
Möge dieser Stupa Frieden bringen für Berlin, Deutschland und die ganze Welt. Möge er allen fühlenden Wesen nützlich sein.
Wenn ihr neugierig geworden seid und dem Stupa gerne einen Besuch abstatten möchtet, könnt ihr das gerne jederzeit tun. Vielleicht verbindet ihr es ja mit einem Kaffee in der Lotus Lounge. Wir freuen uns auf euch!
Fotos vom Stupa-Bau
Fotos von der Einweihung