Verschiedene buddhistische Traditionen kommen für eine von der Europäischen Buddhistischen Union (EBU) organisierte Drei-Tages-Konferenz an der Stupa der Erleuchtung in Benalamadena, Spanien, zusammen.
In Anwesenheit von ca. 80 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen buddhistischen Traditionen hat Ron Eichhorn, der Präsident der Europäischen Buddhistischen Union, in einer Eröffnungszeremonie dem Buddha einen weißen Schal mit den acht glücksverheißenden Symbolen (Katak) und ein Licht in Form einer Kerze dargebracht. Unter den Eröffnungsredner*innen waren lokale und nationale Regierungsvertreter*innen, die über die Wichtigkeit der religiösen Freiheit in Spanien und die bereits vorhandene dortige Anerkennung des Buddhismus sprachen.
Viele verschiedene buddhistische Traditionen aus über 15 Ländern waren vertreten, darunter alle vier Schulen des Tibetischen Buddhismus, Japanischer und Koreanischer Zen, Reines Land Buddhismus, ebenso wie Theravada-Traditionen aus Thailand und Laos. Diese wahrhaft bunte und vielfältige Mischung Menschen eint ein gemeinsames Ziel: sie alle wollen Weisheit und Mitgefühl in die Gesellschaft bringen.
Die Redner*innen teilten ihre Erfahrungen und Projekte (hier eine Auswahl aus der Themenvielfalt):
- wie sie Achtsamkeit in Gefängnisse und Schulen bringen,
- wie durch die Meditation über die Vergänglichkeit des Körpers erstaunliche Resultate bei Menschen mit HIV erzielt wurden,
- sie adressieren wichtige, gesellschaftliche Themen, wie z.B. die Gleichstellung der Geschlechter – insbesondere auch im Kontext der Ausbildung von Lehrer*innen im Buddhismus, die Grenzen von Toleranz gegenüber anti-semitischem und anti-islamistischem Verhalten und Hassreden oder die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Ehen,
- wie das Entwickeln von Weisheit und Mitgefühl dazu führen kann, dass wir eine Haltung von Fürsorge in alle Bereiche unseres Lebens bringen und diese verkörpern und ausstrahlen,
- tiefgründige Erkenntnisse zur Rolle von Karma und der Einbeziehung unserer Vorfahren.
Parallel zu den ca. 20 Vorträgen fanden Workshops statt, in denen einzelne Themen vertieft und gemeinsam praktiziert wurde. Interaktive Gruppensitzungen gaben die Möglichkeit zum Austausch. Mittagspausen im Schatten von Olivenbäumen mit Blick auf die atemberaubende Stupa oder auf das weite Meer, musikalische Darbietungen am Abend und ein Ausflug in die Altstadt von Malaga rundeten das Programm ab und brachte uns näher zusammen.
Alles in allem, wie es ein Teilnehmer formulierte, lag Liebe in der Luft, als diese Gruppe von Menschen zusammenkam, die getragen ist von der Motivation, Weisheit und Mitgefühl in die Welt zu bringen.
Bericht von Dorothea Reinmann (Rigpa Deutschland) und Gabriele Maass (Delegierte von Rigpa in der EBU)