Das Management-Team des Rigpa e.V. stellt sich neu auf
Nach 12 Jahren kommt es zu einem Wechsel in der Leitung des Vereins. Gabriele Maass und Friederike Rinne-Wolf haben sich vor einem Jahr – unabhängig voneinander, aus unterschiedlichen Gründen – dazu entschieden, ihre Aufgaben für den Rigpa e.V. an ein neues Team zu übergeben.
Parallel dazu hat die Pandemie dazu geführt, dass sich die Vereinsarbeit selber stark gewandelt hat. Online-Programme werden auch in Zukunft neben den lokalen Zentren vor Ort ein wichtiges Standbein der Aktivitäten sein.
Ab jetzt übernimmt Fian Löhr mit viel Enthusiasmus die Leitung des Rigpa e.V.
Er wird mit einem jungen frischen Blick, gestützt und begleitet von der Erfahrung all derjenigen, die ihr Leben schon lange der Vision Sogyal Rinpoches widmen, die buddhistische Weisheit lang in die Zukunft erlebbar machen.

Fian Löhr hat im Juni die Stelle als nationaler Direktor angetreten. Er war zuerst 2015-2017 für Rigpa in mehreren Ländern als Eventmanager tätig und ist nach zwei Jahren in Lerab Ling und der Schweiz seit 2019 wieder Teil des deutschen Teams.
Seine Aufgabenbereiche sind vor allem die Programm-Planung von Rigpa Deutschland, die Leitung von Kommunikation und PR, sowie die internationale Zusammenarbeit. Fian ist Teil der internationalen Management Gruppe, Junior
Mitglied des Rigpa Vision Boards und Mitbegründer von „Rigpe Shyönnu“, einer Community für junge Leute auf dem spirituellen Pfad. Mit einem großen Interesse für Buddhistische Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen befasst er sich mit der Interaktion von digitalen Medien und dem menschlichen Geist.
Er fühlt sich dem Rigpa Studien- und Praxispfad tief verbunden und nimmt an Rigpa’s mehrjährigen Studienprogramm Heimretreat 2.0 Teil.
Friederike Rinne-Wolf und Gabriele Maass, die den Verein über viele Jahre geleitet haben, ziehen sich damit aus ihren Verantwortungsbereichen zurück und übergeben an ihren Nachfolger.
Die beiden haben aus diesem Anlass die vergangenen zwölf Jahre nochmals Revue passieren lassen und geben einen Einblick in diese Jahre.
Friederike schreibt:
Von 2009 bis 2021 war ich als Finanzdirektorin für den Rigpa e.V. tätig, nun verabschiede mich aus dem Amt der Finanzdirektorin, bleibe aber weiterhin als Sangha-Schwester Rigpas Aktivitäten eng verbunden.
Ich bin damals für ein paar Monate eingesprungen…, es wurden viele sehr besondere, reiche, herausfordernde und alles in allem sehr gute segensreiche Jahre.
Die Anfangszeit war stark davon geprägt, bestehende Abläufe der noch recht neuen Situation des 2007 eingeweihten Dharma Mati anzupassen, diese zu strukturieren und neue Abläufe ins Leben zu rufen. Es galt, das aus angestellt und ehrenamtlich arbeitenden Personen bestehende Team an den Start und ins Laufen zu bringen – eine wahre Aufbruchsstimmung.
Es folgte Jahr um Jahr der kontinuierliche Strom der Vereinsarbeit:
12 mal Spendenbescheinigungen
12 mal Losaraussendung
12 mal Tätigkeitsbericht
12 mal 12 Monate Buchhaltung
12 mal Jahresabschluss
12 mal Mitgliederversammlung
… mit den Jahren wurde es immer vertrauter und einfacher, Übung hilft : )
Dazu kamen die großen Highlights der Lamabesuche und Veranstaltungen, die auch stets mit Finanzen und deren Verwaltung verbunden sind.
Ein gemeinnütziger Verein ist „eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereinigung zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks“. Menschen kommen zusammen und bilden eine stabile Basis für die gemeinsame Aktivität. Dies war all die Jahre deutlich spürbar, sogar, bzw. wenn nicht ganz besonders in den Zeiten der Krise. Und für all die Aktivität braucht es auch die entsprechende Infrastruktur: Die Datenbank wurde runderneuert, die europäischen Datenschutz-Grundverordnung wurde umgesetzt und auf lokaler Ebene hat sich vieles getan, so dass die lokalen Zentren regelmäßig Quartalsberichte bekommen, mit denen sie über ihre finanzielle Situation informiert werden.
Zum Ende des Retreats zu Hause (2006-2014) und Beginn des neuen Sangha-Studienprogramms ‚All umfassender Pfad zur Erleuchtung’ haben wir einen neuen, bis heute gültigen Mitgliedsbeitrag eingeführt.
In all den Jahren habe ich mich stets getragen gefühlt von den drei Juwelen. Ich danke allen, denen ich begegnen durfte, von ganzem Herzen!
Gabriele schreibt:
Es sind fast 12 Jahre (2009-2021), die ich mein Bestes gegeben habe, dem Verein mit seinen verschiedensten Aktivitäten zu dienen.
Was ist in diesen vergangenen 12 Jahren passiert?
Das Dharma Mati –Rigpas Stadtzentrum in Berlin-Charlottenburg– hat sich nach dem Drei-Jahres-Retreat (2006-2009) weiter mit Leben gefüllt.
- Viele Meister*innen segneten uns und das Haus und lehrten eine z.T. internationale Versammlung. Höhepunkt waren sicherlich die Besuche SH 17. Karmapa Orgyen Trinle Dorje, SH Sakya Trizin, der Dzongzar Khyentse Rinpoche, Jigme Khyentse, Tulku Pema Wangyal und Rangdrol Rinpoche ins Haus brachte, das Tukdrup Barche Kunsel Drupchen mit Orgyen Tobgyal Rinpoche, sowie die jährlich stattfindenden Belehrungen und Ratschläge von Jetsun Khandro Rinpoche, Ringu Tulku Rinpoche und bis Frühjahr 2017 die vielen, für mich immer aufregenden Retreats und Vorträge mit Sogyal Rinpoche.
- Teilnehmer*innen kommen für unterschiedlichste Veranstaltungen und offene Abende ins Haus, nicht nur um einen Kontakt mit den buddhistischen Lehren zu machen, sondern ebenso für Gastveranstaltungen, Seminare und um ein paar Nächte im Gästehaus zu bleiben, das leckere Essen und die schönen Kleinigkeiten aus der Lotus Lounge zu genießen.
- Die im Dharma Mati lebende Rigpa-Gemeinschaft, wächst, wird kleiner, wächst wieder und verändert sich kontinuierlich, hält jedoch stabil die täglichen Praktiken.
Der Umgang mit den Vorwürfe gegen Sogyal Rinpoche und Rigpa war ein wichtiger Teil meiner Aufgaben, insbesondere nachdem 2017 die E-Mail der acht langjährigen Schüler*innen in den Medien präsent war. Als Managementteam wollten wir für Transparenz in der Vielzahl der Erscheinungen sorgen und versuchten, allen so gut es ging zur Seite zu stehen. Rigpa begann sich für eine andere Zukunft aufstellen. Seit August 2020 unterstütze ich eine internationale Arbeitsgruppe “Owning our Past“ (Dt: “Die Vergangenheit kennen, für die Zukunft lernen“). Wir setzen uns dafür ein, dieses Thema offen anzusprechen und Raum für alle Sichtweisen auf das Thema zu schaffen, ohne notwendigerweise einer Meinung sein zu müssen, um einer möglichen Spaltung innerhalb der Sangha entgegenzuwirken.
Last but no least: Ein sich immer wandelndes Team mit Festangestellten und Ehrenamtlichen in ganz Deutschland braucht viel Aufmerksamkeit. Was mir insbesondere hängen bleibt, ist die Ernsthaftigkeit, Freude und Vertrauen, mit der wir uns immer wieder begegnet sind. Und damit bin ich bei dem wichtigsten Punkt: Ich bin zutiefst dankbar, diese Arbeit für den Verein und seine Mitglieder gemacht haben zu dürfen; ich bin zutiefst dankbar für all das, was ich lernen durfte; ich bin zutiefst dankbar für alle Begegnungen, die ich in diesem Rahmen hatte; ich bin zutiefst dankbar für starke Verbindung zu so vielen Meister*innen. Danke für das entgegen gebrachte Vertrauen.

















