Das Vision Board setzt sich aus sieben von Sogyal Rinpoches langjährigen Schülerinnen und Schülern zusammen, die alle ein tiefes Verständnis von Rigpas Vision haben. Ihre Aufgabe wird darin bestehen, Rigpas Studien- und Praxiskultur fortzuführen, sich um die Sangha zu kümmern, Lehrer zu fördern und die Verbindung mit anderen buddhistischen Lehrern und Organisationen zu stärken – alles in dem Geist der Offenheit und Unvoreingenommenheit, um den sich Rigpa in den vergangenen vierzig Jahren bemüht hat.
Das Vision Board besteht – in alphabetischer Reihenfolge – aus: Valerie Baker, Mauro de March, Seth Dye, Patrick Gaffney, Verena Pfeiffer, Philip Philippou und Vinciane Rycroft. Auf rigpa.org findet man weitere Informationen zu den Mitgliedern des Vision Board.
Um die Authentizität von Rigpas Arbeit zu bewahren, wird das Vision Board von einer Reihe tibetisch-buddhistischer Lamas beraten, unter anderem von Dzongsar Khyentse Rinpoche und Mindrolling Jetsün Khandro Rinpoche (beide spielen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung des tibetischen Buddhismus in der modernen Welt) – sowie Khenchen Namdrol (ein großer Gelehrter und Linienhalter der Ngagyur Nyingma-Tradition). In Zukunft werden die Ratschläge weiterer tibetisch-buddhistische Lehrer eingeholt werden. Auf rigpa.org findet man weitere Informationen zu den Lamas, die Rigpas Vision Board beraten.
Das Vision Board wird seine Arbeit ab März 2018 aufnehmen.
Auch wenn Sogyal Rinpoche nicht mehr Rigpas spiritueller Direktor ist, trägt er weiterhin Verantwortung als Lehrer seiner Schülerinnen und Schüler. In der tibetisch-buddhistischen Tradition besteht das heilige Band zwischen Schüler und Lehrer bis zur Erleuchtung. Da sich Sogyal Rinpoche derzeit im Retreat und seit seiner Darmkrebsdiagnose in medizinischer Behandlung befindet, wird er seinen Schülerinnen und Schülern voraussichtlich nur hin und wieder im Voraus aufgenommene Belehrungen geben können.
Rigpa-Untersuchung
In August 2017 hat Rigpa angekündigt, eine unabhängige Untersuchung der im Juli gegen Sogyal Rinpoche vorgebrachten Anschuldigungen durch einen neutralen Dritten in Auftrag zu geben.
Rigpas von Herzen kommendes Anliegen ist das Wohlergehen der gesamten Rigpa-Gemeinschaft, einschließlich der Verfasser des Briefes mit den Anschuldigungen, und dafür Sorge zu tragen, dass all die positiven Qualitäten in der Rigpa-Gemeinschaft weiterhin unvermindert Bestand haben.
Die englische Anwaltskanzlei Lewis Silkin ist mit der Durchführung dieser Untersuchung beauftragt. Die Kanzlei genießt europaweit hohes Ansehen für ihre Expertise bei der Bearbeitung von Beschwerden über unangemessenes Verhalten („harassment complaints“). Lewis Silkin wird als neutrale externe Untersuchungsstelle Gespräche zur Feststellung der Tatsachen führen, in erster Linie mit den acht Verfassern des Beschwerdebriefes.
Die Rigpa-Vorstände sehen es als ihre Pflicht an, die Anschuldigungen gegen Sogyal Rinpoche im Brief vom 14. Juli in Übereinstimmung mit den Gesetzen ihrer jeweiligen Länder zu untersuchen. Obgleich es bisher keine Strafanzeigen gibt, ist es sehr wichtig, dass Rigpa einen neutralen Dritten beauftragt, der sich die Beschreibung der im Brief erwähnten Geschehnisse objektiv anhört.
Zusätzlich hat der Vorstand von Rigpa USA An Olive Branch engagiert, eine Zen-basierte Versöhnungsorganisation, die den Heilungs- und Versöhnungsprozess in der amerikanischen Sangha und in den Rigpa-Sanghas weltweit unterstützen wird. Wir halten dies für einen entscheidenden Schritt in diesem Prozess, den wir als Gemeinschaft gemeinsam durchlaufen müssen.
Verhaltenskodex und Beschwerdeverfahren
Rigpa hat zudem in seiner internationalen Gemeinschaft einen Beratungsprozess angestoßen, der die Etablierung eines Verhaltenskodex und eines Beschwerdeverfahrens in Rigpa zur Folge haben wird. Die Rigpa-Gemeinschaft wird im Januar Gelegenheit haben, die ersten Entwürfe durchzusehen und darüber nachzudenken.
Während dieser Phase der Veränderungen wird sich Rigpa weiterhin auf seine Vision konzentrieren: die buddhistischen Lehren zu Meditation, Mitgefühl und Weisheit der modernen Welt zugänglich zu machen. Die Rigpa-Zentren weltweit setzen ihr Kursangebot, ihre Programme und Retreats unter der Leitung von Rigpa-Lehrern und Kursleitern sowie Gast-Lehrern und Lamas fort. Weitere Einzelheiten dazu findet man auf rigpa.org.