Junge Leute Jahr 2019: Drei besondere Veranstaltungen
Ein Drittel Kinder und Jugendliche beim Frühjahrs-Retreat in Winterberg
Ein Beitrag von Friederike Von Fallois
Da sind sie wieder, die Kinder und Jugendlichen von Rigpe Yeshe, versammelt in Winterberg, im Hochsauerland im Hotel Dorint, wo über Pfingsten das Retreat zum Studium der Bodhichariavatara stattfindet.
Es ist ein großes Team, das sich am Freitag- Abend versammelt, um sich zu begrüßen, das Programm für die nächsten Tage zu besprechen und einfach zu feiern, wieder Zeit und die Erfahrung der Meditation miteinander teilen zu können.
Die Kinder und Jugendlichen genießen die Konzentration und den Frieden in der Meditation: „…ich bin hier ruhiger geworden, entspannter…“ sagen einige Teens und Kinder im Feedback. „Wenn wir uns wiedersehen, ist es so, als wären wir gar nicht voneinander getrennt gewesen…“
Die Jugendlichen studieren die Texte zur Bodhichariavatara. In der tibetischen Tradition der Debatte lernen sie, ihr Wissen und ihre Standpunkte von verschiedenen Seiten zu betrachten und sie geschickt vor ihrem Gegenüber zu verteidigen.
Sie sitzen einige Stunden im Schreinraum, sie meditieren und folgen den Belehrungen. Sorgfältig wird alles Gesagte in besonderen Notiz-Büchern mitgeschrieben, um später weiter darüber sprechen zu können, oder einfach, um alles noch einmal nachzulesen.
Greta, 14 Jahre
„Mir haben alle Themen der Teachings gefallen und ich fand sie sehr spannend. Wie zum Beispiel, dass es nichts gibt, was wir außerhalb unseres Geistes erfahren, also dass jeder in seiner eigenen Welt lebt. Außerdem liebe ich es an Winterberg, dass wir alle zusammen wohnen können, also meine Freunde und ich. Es fühlt sich für mich immer so an, als wären wir alle eine große Familie. Toll fand ich auch, dass Ian und Verena sich Zeit für uns Teens genommen haben, um unsere Fragen zu beantworten.“
„Ich“, „Du“ und „Handlung“ – die Dharmasitzungen der jüngeren Kinder
Die jüngeren Kinder beschäftigen sich in ihren Dharmasitzungen mit dem Aspekt der Weisheit, der erkennt, dass alles mit allem verbunden ist. Sie experimentieren mit der Erfahrung, bei der ein „Ich“, ein „Du“ und die“ Handlung“ gemeinsam im Boot sitzen. Sie verstehen, dass in so einem Fall alle besser aufeinander und auch auf ihre Handlungen aufpassen werden, um das „Du“ und auch das „Ich“ zu beschützen. In Folge „sitzen“ die Kinder in drei getrennten Booten, „Ich“, „Du“ und die „Handlung“. Sie spüren, wie einsam es ist in so einem Boot, aber nehmen auch die Sinnlosigkeit wahr, die hinter diesem Konstrukt lauert. Es wäre dem „Ich“ egal, eine schlechte Handlung zu vollziehen, das „Du“ hätte keine Bedeutung…Liebevoll und entschlossen verknüpfen die Kinder die einzelnen Boote miteinander und auch mit dem Hauptboot…eine spontane Geste der Kinder und auch sehr anrührend.
Was wäre mit der Natur, mit der Umwelt, den anderen Menschen, wenn wir tatsächlich nicht verstehen sollten, dass alles mit allem verbunden ist. Von Greta Tunberg können die Kinder erzählen, ihren Erfahrungen mit „Fridays for Future“ und ihren Gedanken und Wünschen dazu. Mehr Miteinander und Fürsorge für den oder das Nächste…Meditation kann das schaffen, und den Kindern fällt es nicht schwer, die Verbindung zwischen „Ich“, „Du“ und der „Handlung“ zu erkennen.
Das dritte Meditationskurs-Wochenende in der Eifel
Ein Bericht von Mechthild Beule-Kolb
Wir hatten ein erfüllendes und beglückendes Wochenende zusammen. Uns Erwachsene hat es einfach nur glücklich gemacht, mit einer so geballten Ladung an Freude, Positivität und Freundschaft zusammen sein zu dürfen.
Friederike und Andreas waren ein unermüdliches „Schnipplerteam“, so dass die gemeinsame Küchenarbeit recht leicht von der Hand ging. Alle haben mitgeholfen.
Rainer hat „ganze Arbeit“ geleistet und den Kurs 3 der Kursreihe „Was Meditation wirklich ist“ (WMRI) teenagergerecht zu vermitteln…entspannt und mit Pausen haben wir die wichtigsten Belehrungen von Kurs 3 gesehen, sie in Kleingruppen oder gemeinsam aufgearbeitet, darüber kontempliert und wieder und wieder den Zustand der Meditation eingenommen.
Für mich war eine so starke Präsenz während des stillen Sitzens spürbar,….so viel Segen, erfüllte Stille und weite Offenheit.
Als Rückmeldungen gaben die Teens an, am Ende des Wochenendes „viel glücklicher“ gewesen zu sein; oder „eine größere Klarheit“ im Geist zu fühlen. Sie schätzten die „Offenheit“ miteinander und wie gerne sie miteinander Zeit verbringen. Alle möchten im Oktober zum Herbstretreat nach Berlin kommen – zum Teensprogramm. Drei wünschten sich am Ende des WMRI Kurses mal eine ganze Woche in der Eifel zu verbringen und den gesamten Kurs zu wiederholen.
Erster Meditations-Workshop für junge Leute unter 35 in Köln
Veranstalter Rigpe Shyonnu
Ein Beitrag von Carla Ott
Making Friends with your Mind – 30. Juni 15-18 Uhr
An einem tropisch heißen Sonntag nachmittag kamen 10 junge Leute zwischen 19 und 24 Jahren ins Kölner Rigpa-Zentrum, um sich mit ihren Gedanken und Gefühlen anzufreunden. Wir haben probiert uns selbst wie unsere*n beste*n Freund*in zu behandeln und Gefühle und Emotionen zu zulassen aber auch nicht von ihnen weggetragen zu werden. Mehr als die Hälfte von den Teilnehmer*innen war vorher noch nie bei einem Meditationsworkshop, aber jede*r konnte etwas für sich mitnehmen (und viele haben die wertschätzende Atmosphäre als gut tuend empfunden).